Datenerfassung im Tiefkühlbereich

Lösungen für die mobile Datenerfassung sind in allen Teilbereichen der Industrie, im Bereich der Lager- und Transportlogistik, im Einzelhandel aber auch im Dienstleistungsbereich angesiedelt. Für die Produktion ist es zum einen wichtig, dass die zugelieferten Rohstoffe oder Bauteile genau identifizierbar sind und deren Herkunft nachverfolgt werden kann. Zum anderen muss auch der Weg des fertigen Produktes bis zum Händler und Endverbraucher nachvollziehbar sein, um Qualitätsstandards einzuhalten. Gerade in der Lebensmittelbranche – von der Produktion über die Verpackung, Lagerung und den Transport bis hin zum Verkauf im Handel – ist es von Bedeutung und zudem gesetzlich vorgeschrieben, dass alle Schritte in der Herstellung dokumentiert und die Bewegung der Waren lückenlos verfolgt werden. Nur so können Standards im Bereich der Lebensmittelsicherheit eingehalten und Risiken für die Endverbraucher ausgeschlossen werden.

Der Prozess der mobilen Datenerfassung (MDE) beinhaltet verschiedene Komponenten. Zur Kennzeichnung der Produkte werden Barcodeetiketten oder RFID-Tags verwendet. Herkömmliche lineare Barcodes enthalten eine Nummer, die einem Produkt zugeordnet ist und verknüpft mit einer Datenbank Informationen zu diesem Produkt bereitstellt sowie für eine eindeutige Zuordnung sorgt. Zum Auslesen dieser Informationen werden mobile Datenerfassungsgeräte genutzt. Dabei handelt es sich häufig um Handscanner, Handheld-Computer oder mobile Terminals. Die mobilen Datenerfassungsgeräte verfügen je nach Modell über weitere Funktionen, beispielsweise eine Kamerafunktion und die Möglichkeit weitere Daten einzugeben oder von einem zentralen Server abzurufen. RFID-Tags bzw. Transponder werden über spezielle RFID-Lesegeräte ausgelesen. Der Vorteil liegt hierbei vor allem darin, dass kein direkter Sichtkontakt erforderlich ist und die Datenübertragung kontaktlos erfolgt.

So vielfältig wie die Einsatzbereiche der mobilen Datenerfassung sind, so unterschiedlich sind auch die auf dem Markt erhältlichen Lesegeräte. Hersteller bieten Barcodescanner und mobile Terminals in allen möglichen Varianten mit unterschiedlichem Funktionsumfang an. Bekannte Hersteller sind zum Beispiel ZEBRA, Datalogic oder Honeywell.


Besonderheiten der mobilen Datenerfassung im Tiefkühlbereich

Gerade im Lebensmittelbereich ist bei der Herstellung, Verarbeitung, Lagerung und dem Transport frischer Lebensmittel die Umgebungstemperatur entscheidend. Frische Lebensmittel müssen kühl, sicher und hygienisch verarbeitet werden. Handelt es sich um Tiefkühlware, so erfordern die dort herrschenden Temperaturen mit bis zu -38 °C besondere Lösungen für die mobile Datenerfassung, denn die Aufgabe der Frischelogistik ist die Sicherstellung einer ununterbrochenen Kühlkette während der Lagerung und des Transports.

Die mobile Datenerfassung im Tiefkühlbereich ist mit besonderen Umgebungsbedingungen verbunden und erfordert damit spezielle Geräteeigenschaften. Mitarbeiter, die in Tiefkühllagern tätig sind, benötigen für ihre Tätigkeit im Wareneingang, Warenausgang sowie der Kommissionierung für die Erfassung von Waren und Produkten besonders widerstandsfähige und robuste Geräte.

Sogenannte „Cold Store“-Geräte müssen auch bei Temperaturschwankungen zwischen der Tiefkühlumgebung und Normaltemperatur exakt funktionieren, denn das häufigste Problem liegt bei der Bildung von Kondenswasser durch die Temperaturunterschiede.

Neben der Lebensmittelherstellung sind auch der Pharma- und Medizinbereich sowie die Kosmetikbranche Bereiche, die Lösungen für die Datenerfassung im Tiefkühlbereich benötigen – beispielsweise beim Umgang mit Medikamenten, medizinischen Laborproben und angelegten Kulturen.


Temperaturkontrollen mit RFID

Um die erforderliche Kühltemperatur der Produkte zu jedem Zeitpunkt überprüfen zu können, können RFID-Tags mit Temperatursensoren eingesetzt werden. So kann sichergestellt und nachgeprüft werden, dass die Kühlkette durchgehend eingehalten wurde. Im Falle einer Unterbrechung können die entsprechenden Waren zur Prüfung und zum Schutz der Verbraucher aus dem Verkehr gezogen werden. Auch im Einzelhandel können Waren in Kühltheken durch Verpackungen mit integrierten RFID-Tags überprüft und der Warenbestand kontrolliert werden. Es gibt auch RFID-Tags, die komplexere Informationen abspeichern. So kann die Umgebungstemperatur bei Tiefkühlwaren erfasst und zusätzliche Daten zur Produktion und Lebensdauer von Produkten abgerufen werden.


Anforderungen an Datenerfassungsgeräte im Tiefkühlbereich

Geräte zur Datenerfassung, die in sehr kalter Umgebung genutzt werden, bieten den Anwendern spezielle Eigenschaften und dadurch auch bei Extremtemperaturen im Minusbereich oder feuchten Umgebungsbedingungen die volle Funktionsfähigkeit sowie eine verlässliche Performance. Hier sind besonders leistungsstarke Akkus und Displays notwendig. Weiterhin gibt es mobile Terminals mit integrierten Heizsystemen.

Der Hersteller ZEBRA bietet z. B. Geräte an, die für solche Lager- und Produktionsbedingungen ausgelegt sind. Bei besonders niedrigen Temperaturen und raschen Temperaturschwankungen profitieren Anwender von einem beheizbaren Display, das dem Beschlagen entgegenwirkt. So wird die Sicht auf das Display nicht beeinträchtigt und damit die Produktivität sowie Effizienz der Arbeitsabläufe nicht eingeschränkt. Ebenso verfügen die Geräte über beheizbare Leseeinheiten, Touchscreens und Tastaturen, um dem Festfrieren der Geräteteile vorzubeugen.

Weitere wichtige Eigenschaften sind ein geringer Energieverbrauch sowie eine robuste und wasserdichte Verarbeitung zum Schutz vor Kondenswasser – Defekte durch eintretende Flüssigkeit können so verhindert werden. Eine große Rolle spielt auch die ergonomische Handhabung der Geräte und eine einfache Bedienbarkeit, die zum Beispiel auch beim Tragen von Handschuhen sichergestellt sein sollte. Denn gerade die Tätigkeit im Tiefkühlbereich ist für die dort beschäftigten Mitarbeiter besonders anspruchsvoll und sollte so einfach wie möglich gestaltet werden.

Neben kälteunempfindlichen mobilen Computern wird im Tiefkühlbereich natürlich auch auf die Verwendung von widerstandfähigen, kälteresistenten Barcodes und RFID-Etiketten Wert gelegt, die für den Einsatz in Umgebungen mit niedrigen und extremen Minustemperaturen ausgelegt sind.