Was sind mobile Datenerfassungsgeräte?

Die schnelle Kommunikation zwischen Geräten und Maschinen hat in Zeiten der Industrie 4.0 an Bedeutung gewonnen. Erstrebenswert für viele Unternehmen ist eine so genannte „smart factory“, also ein Produktionsprozess, der auf allen Ebenen optimal abläuft. Hier spielt die fehlerfreie und schnelle Vernetzung der einzelnen Arbeitsstationen eine tragende Rolle. In diesem Zuge kommen mobile Terminals (engl. mobile data terminals) für die mobile Datenerfassung, kurz MDE, zum Einsatz. Diese Geräte werden z. B. in Transportfahrzeugen integriert, in der Logistik, im allgemeinen Warenmanagementsystem, ja sogar in Krankenwagen eingesetzt, um den Datenfluss zwischen verschiedenen Arbeitsstationen zu beschleunigen.

Dabei kommunizieren die mobilen Datenerfassungsgeräte per WLAN und Funk – funktionieren also unabhängig von einer Dockingstation und können kabellos eingesetzt werden. Dies bietet Flexibilität im Umgang mit den Geräten, denn die mobilen Computer sind jederzeit und ortsunabhängig einsetzbar. Die erfassten elektronischen Daten sind sofort nutzbar und können direkt oder auch später weiterverwendet werden. Genutzt werden mobile Datenerfassungsgeräte als Handheld-Computer oder Tablet-PCs, aber auch für die Integration in Fahrzeuge, wie Gabelstapler (Staplerterminals) oder Kräne. Zusammengefasst dienen die mobilen Datenerfassungsgeräte dazu, die Arbeits- und Kommunikationsprozesse in Unternehmen verschiedener Branchen einfacher und effizienter zu gestalten.

Durch die kabellose Übertragung der Daten können diese relativ kleinen Geräte raumübergreifend genutzt werden. Sie sind der nächste Schritt in der Digitalisierung und Modernisierung von Arbeitsprozessen und bringen sowohl junge als auch etablierte Unternehmen einen Schritt näher an eine digitalisierte Arbeitsweise.


Die Charakteristik der mobilen Datenerfassungsgeräte

Das Hauptmerkmal der mobilen Terminals liegt in der Mobilität durch die Verbindung und Übertragung mittels WLAN, GPRS, mobiler Internettechnologien wie 3G und LTE oder Bluetooth. Ortsungebunden erfassen die Geräte in Echtzeit Daten, welche für spätere Prozesse gespeichert werden. Unter anderem werden diese Geräte wie reine Barcode-Scanner zur Erfassung von Barcodes (aber auch RFIDs) genutzt. Ein Barcode bzw. Strichcode ist hierbei die Grundlage für die mobile Datenerfassung und beinhaltet relevante Informationen, die durch den Barcodescanner ausgelesen werden. Es existieren unterschiedliche Arten von 1D- und 2D-Barcodes sowie von RFID-Codes. RFID steht für Radio Frequency Identification. Funketiketten bzw. RFID-Tags oder auch Transponder genannt, die über diese Technologie ausgelesen werden, enthalten einen Chip mit allen gespeicherten Informationen und bilden gemeinsam mit dem Lesegerät (RFID-Reader) die Hauptkomponenten eines RFID-Systems. RFID-Tags bieten unter anderem den Vorteil, dass sie schneller sowie ohne direkten Kontakt oder Sichtkontakt ausgelesen werden können und auch eine größere Reichweite besitzen – sie kann bis zu mehrere Meter betragen, was unter anderem von der festgelegten Frequenz abhängig ist. Im Niederfrequenzbereich sind geringere, im Hoch- und Ultrahochfrequenzbereich weitere Entfernungen möglich. Zudem sind sie robuster, bieten zusätzliche Sicherheitsfunktionen, sind wiederbeschreibbar und können stapelweise erfasst werden (Bulk-Read-Funktion bzw. Pulk-Erfassung).

Die Scannerfunktion ist eine der häufig genutzten Funktionen der mobilen Geräte zur Datenerfassung. Darüber hinaus bieten sie aber weitere hilfreiche zusätzliche Funktionen und Optionen, die sie von herkömmlichen Geräten unterscheiden. Praktischerweise verfügen die modernen Geräte zur Datenerfassung über einen kleinen Rechner sowie ein Display und ermöglichen z. B. neben der Scan-Funktion auch die mobile Erfassung von Dokumenten, Text, Unterschriften und Bildern. Leistungsfähige Prozessoren, eine benutzerfreundliche Gestaltung und ergonomische Aspekte, wie beispielsweise ein geringes Gewicht oder ein großes, auflösungsstarkes Display runden die Funktionalität ab und erleichtern ein optimales Handling.

Dadurch sind die Anwender in der Lage, die Maschinen schnell und einfach zu bedienen. Die hohe Zeitersparnis durch die Einfachheit der Bedienung sowie eine hochwertige und robuste Verarbeitung machen diese technischen Geräte zu einer hilfreichen Unterstützung auf der Arbeit. Je nach Modell werden besonders stabile Materialien eingesetzt, so dass die Geräte widerstandsfähig gegenüber Temperaturschwankungen, Stößen bzw. Stürzen und staub- sowie wasserdicht sind – dies ermöglicht den Einsatz in nahezu jeder Umgebung.

Sogenannte Schutzarten und Schutzklassen geben hierbei Aufschluss darüber, in welchem Ausmaß die Geräte Umweltbedingungen standhalten. Die Schutzart klassifiziert die Schutzeigenschaften der Geräteoberfläche gegenüber direkter Berührung sowie dem Eindringen von Fremdkörpern in Form von festen oder flüssigen Stoffen. Die Schutzart wird über das Kürzel IP für International Protection, teilweise auch mit Ingress Protection (Schutz vor Eindringen), ausgedrückt. Die Codierung erfolgt nach unterschiedlichen festgelegten Normen.

Der IP-Code enthält zwei Kennziffern. Die erste Ziffer drückt den Grad des Schutzes gegenüber Fremdkörpern und Berührung aus – sie reicht von 0 bis 6. Die zweite weist auf den Grad des Schutzes vor Wasser hin und nimmt einen Wert von 0 bis 9 an. Ein mobiles Datenerfassungsgerät, z. B. mit der Schutzart IP65 zeichnet sich daher durch hohe Schutzeigenschaften vor Staub und einen mittleren Schutz gegenüber Wasser aus. Diese Einstufung ermöglicht einen angepassten Einsatz durch entsprechend geeignete Geräte für besondere Ansprüche und erhöht die Sicherheit für das Gerät sowie den Anwender.

Ein weiterer Vorteil mobiler Geräte liegt in der Betriebszeit. Die Stromversorgung erfolgt zudem über einen leistungsstarken Akku, der im Bestfall einem Arbeitszyklus problemlos standhält. Je nach Intensität der Nutzung wird das jeweilige Gerät dann einfach an der dazugehörenden Dockingstation wieder aufgeladen.


Beliebte Einsatzorte

Aufgrund der hohen Zeitersparnis und der Einfachheit der Bedienung kommen die mobilen Terminals in so gut wie allen Branchen zum Einsatz, um Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten. Besonders beliebt sind die Geräte in der Gastronomie sowie in Handelsunternehmen. Das liegt zum Teil auch daran, dass die flexiblen Maschinen Barcodes schnell ablesen. Gerade bei der Kartenzahlung sind diese Helfer nicht mehr wegzudenken, wie auch in Sachen Bestandserfassung, Produkt- und Preismanagement.

Moderne Maschinen verfügen zudem über ein GPRS-Modem. Dadurch kommt die Handytechnik und damit einhergehende Flexibilität zur Geltung. Überall, wo ausreichend Empfang vorhanden ist, sind die Maschinen einsetzbar. Lieferfahrzeuge oder Taxis profitieren besonders von dieser Technik. Unabhängig davon profitieren die Anwender von Datenerfassungsgeräten mit GPRS-Modem über eine vergleichbare gute Datenqualität, wie sie bereits von dem eigenen Smartphone bekannt ist. Da das allgemeine Funknetz immer weiter ausgebaut ist, verfügen die Terminals zudem über eine allgemein gute Verfügbarkeit.

So spielt mobile Datenerfassung insgesamt eine große Rolle in der Produktion, im Einzelhandel, Transport und in der Lagerlogistik, aber auch im Außendienst und Servicebereich sowie auch immer mehr im Gesundheitswesen, da es notwendig ist, Abläufe durch eine bessere Datenerfassung und -vernetzung ständig zu optimieren.

Im Einzelhandel werden mobile Datenerfassungsgeräten genutzt, um Produkte für die Wareneinlagerung oder im Rahmen der Inventur zu erfassen. Immer mehr werden sie auch im Bereich Self-Shopping eingesetzt. Kunden können hierbei den Barcode auf Produkten selbstständig per Handscanner einlesen und am Kassenterminal automatisiert ihre Rechnung erhalten und diese bezahlen. Die Geräte bieten zudem nützliche Informationen zu den Produkten, zeigen dem Kunden stets den aktuellen Preis des Gesamteinkaufs an und informieren ihn über aktuelle Werbeangebote.

In Lagern werden mobile Computer zum Beispiel in der Warenkommissionierung eingesetzt. Dort kommen sie vor allem in Form von Staplerterminals zur Anwendung. Die Erfassung an verschiedenen Stationen, dem Wareneingang und -ausgang sowie bei Umlagerungen machen Warenbewegungen innerhalb des Lagers transparent und nachvollziehbar. Der Standort von Gütern kann so einfach ermittelt werden. Ebenso werden die Geräte im Rahmen einer Inventur verwendet, um den Warenbestand schnell und einfach festzustellen sowie unbekannte Waren zu erfassen, zu sortieren und neu einzupflegen. Die mobile Datenerfassung sorgt im Lager für Ordnung, eine exakte Erfassung der aktuellsten Bestände und trägt zu einer optimalen Auslastung von Ressourcen bei – nicht genutzte Kapazitäten können besser genutzt und zu hohe Lagerbestände verhindert werden.

Im gesamten Produktionsprozess ist die Rückverfolgung von Einzelteilen und Erzeugnissen ein wichtiger Aspekt. Die Bereitstellung benötigter Einzelteile kann über die MDE gesteuert werden. Informationen über verbrauchte Materialien können erfasst und weitergegeben werden, um neue bereitzustellen. Fertige Produkte werden mittels Barcodeauszeichnung deklariert und sind damit genau identifizierbar. Auch die Rückverfolgung von Fehlern in der Produktion ist durch die Erfassung mit mobilen Geräten möglich.

Ein weiteres großes Einsatzgebiet stellt der Logistik- und Transportsektor dar. Wie bereits beschrieben, ist die MDE im Lagerbetrieb fest etabliert – hier werden auch Waren für den Versand vorbereitet. Mit Barcodes versehene Pakete können von Transportunternehmen eindeutig identifiziert und zugeordnet werden. Der Lieferweg ist zudem für alle Beteiligten Schritt für Schritt nachvollziehbar. Dies ist vor allem bei Lieferverzögerungen oder dem Verlust von Gütern sehr von Vorteil.

In Krankenhäusern wird die mobile Datenerfassung im Rahmen der Patientenaufnahme zur Speicherung patientenrelevanter Daten und innerhalb einzelner Behandlungswege und -stationen verwendet. Hierzu gehört die Eingabe, Speicherung und Verarbeitung von Informationen zur Person, Diagnose, zu erhaltenen Diagnostik- und Behandlungsmaßnahmen sowie Medikamentengaben. Die Daten können dann vollständig und zentral gespeichert von jedem Ort aus abgerufen werden. Dies verkürzt die Informationswege enorm und erhöht durch ein verbessertes Informationsmanagement die Effizienz und Qualität von Behandlungsabläufen in Krankenhäusern.

Die mobile Datenerfassung ermöglicht also jederzeit den Zugriff auf relevante Daten und verschafft dem Anwender ein Gesamtbild über den Ist-Zustand und gesamte Prozessverläufe. Die Betriebsdatenerfassung umfasst sowohl organisatorische als auch technische Informationen und sorgt für Transparenz in allen Bereichen des Unternehmens. Daten zum Status von Aufträgen und deren Abwicklung, zur Produktion und deren Fortschritt sowie den eingesetzten Maschinen werden erhoben und sind einsehbar. Aber auch Einsatzzeiten des Personals lassen sich durch die mobile Zeiterfassung nachvollziehen. Die Daten werden zum Beispiel über ein betriebsinternes ERP-System (Enterprise Ressource Planning System) zur Verfügung gestellt. ERP steht für sich genommen für eine umfassende Steuerung und Planung von Abläufen und Maßnahmen auf Managementebene. Diese Aufgaben werden durch ein ERP-System in Form von vielschichtigen und individuell anpassbaren Softwarelösungen unterstützt.


Grundsätzliche Anforderungen und Nutzung

Wie eingangs erwähnt, reichen die Basismodelle für mobile Datenerfassung dafür aus, um Barcodes zu lesen oder den Bezahlvorgang schnell und fehlerfrei abzuwickeln. Herkömmliche Modelle ohne besondere Zusatzfunktionen eignen sich daher am besten für die Nutzung zum Kassieren bzw. zur Abrechnung. Zusätzliche Funktionen, wie etwa GPRS oder WLAN, sind nicht erforderlich. Hochpreisige Modelle mit etwaigen Funktionen sind empfehlenswert, wenn kompliziertere Prozesse in kürzerer Zeit ablaufen, wie beispielsweise in Logistikunternehmen mit hoher Arbeitsteilung.
 

Die Nutzung des WLANs mithilfe der mobilen Terminals

Die Nutzbarkeit der mobilen Datenerfassungsgeräte wird noch weiter erhöht, wenn diese über eine integrierte WLAN-Funktion verfügen. Durch die integrierte Funktionalität sind die Geräte in der Lage, sich in ein vorhandenes Netzwerk einzuklinken. Auf diese Weise haben die Anwender die Option, das Internet auf den verbundenen Geräten zu nutzen. Weiterhin kann das Internet dazu genutzt werden, Daten zwischen verschiedenen Geräten raumübergreifend zu transferieren – die Verfügbarkeit der jeweiligen benötigten Daten wird somit um ein Vielfaches erhöht. Ein modernes Datenerfassungsgerät mit Zugang zum WLAN greift damit auf die gleichen Funktionen zurück, die ein herkömmliches Smartphone aufweist. Ein weiteres, wichtiges Feature bei der Nutzung der mobilen Datenerfassungsgeräte ist die Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit, die in den letzten Jahren vor allem in der Lebensmittelindustrie und im Gesundheitswesen an Bedeutung gewonnen hat. So können Herkunft und Transportwege von Produkten lückenlos nachvollzogen oder Behandlungsschritte der medizinischen Behandlung wie z. B. Diagnosen, Medikamentengaben und Untersuchungen für jeden Patienten individuell dokumentiert und jederzeit abgerufen werden.

Rückverfolgbarkeit sichern mit mobilen Terminals

Beispielsweise in Fleisch- und Wurstbetrieben, also Unternehmen im Bereich der Lebensmittelerzeugung, spielt die Rückverfolgbarkeit hinsichtlich des Schutzes der Konsumenten eine große Rolle. Daten, die Auskunft über die Herkunft und Verarbeitung von Lebensmitteln geben, haben an Bedeutung gewonnen. Mithilfe der mobilen Datenerfassungsgeräte sind Unternehmen hier in der Lage, wichtige Daten fach- und raumübergreifend zu speichern und bei Bedarf zu prüfen. Die Datenqualität und die Menge an Daten sorgen dafür, dass die Rückverfolgbarkeit stets gewährleistet werden kann. In Verbindung mit der WLAN-Nutzung sind die Mitarbeiter zudem in der Lage, über aktuelle Regelungen und Änderungen im Gesetz stets auf dem Laufenden zu bleiben.
 

Bekannte Anbieter hochwertiger mobiler Datenerfassungsgeräte

Zwar haben die Anbieter von mobilen Terminals zugenommen. Dennoch sind Kunden bei der Kaufentscheidung ohne große Vorkenntnisse gut damit beraten, auf bewährte Hersteller und Marken zurückzugreifen. Diese bieten den Vorteil, dass diese nicht nur länger auf dem Markt etabliert sind – auch haben diese Unternehmen bereits verschiedene Entwicklungs- und Fehlerkorrekturphasen hinter sich. Dies bedeutet, dass bereits die bekannten „Kinderkrankheiten“ aus vorherigen Modellen behoben wurden. Zu den bekannten Anbietern zählen beispielsweise Datalogic, Honeywell, Soredi oder Zebra, die auch von GLOBOS vertrieben werden. Ob ein Gerät zum reinen Auslesen von Barcodes, dem Kassiervorgang oder für komplexe Prozesse gesucht wird: Die genannten Hersteller halten für die unterschiedlichsten Ansprüche verschiedene Geräte bereit.


Fazit: Mobile Datenerfassungsgeräte lohnen sich schon für kleinere Betriebe

Abschließend kann festgehalten werden, dass sich die technisch flexiblen Helfer für so gut wie jeden Betrieb lohnen. Schnellere Abrechnungen, hohe Datenqualität durch den schnellen Austausch via WLAN und die Kommunikation zwischen verschiedenen Arbeitsstationen lassen die mobilen Datenerfassungsgeräte zu einer attraktiven Investition werden. Unabhängig davon ist es vorteilhaft, sich bei der Auswahl des jeweiligen Gerätes auf etablierte und bekannte Hersteller zu konzentrieren. GLOBOS bietet ein breites Spektrum an verschieden Marken, die es dem Unternehmen möglich machen, in Zeiten von Industrie 4.0 Fuß zu fassen.

Wer sich noch unsicher ist, ob die komplexen Geräte mit vielen Funktionen das Richtige sind, fängt einfach mit Basisgeräten an. Geräte mit vielen Funktionen eignen sich besser, wenn es um die Regelung komplizierter Vorgänge geht, wie etwa in einem großen Logistikunternehmen.

Im Zweifelsfall berät und unterstützt Sie GLOBOS umfassend bei der Einführung oder Erweiterung von Lösungen zur mobilen Datenerfassung.